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By Simon M. Wiedemann, Rainer E. Zimmermann. 2011
Ausgehend von der Idee des Glasperlenspiels, die Hermann Hesse in seinem gleichnamigen Roman entwirft, haben die Autoren in diesem Band…
die Möglichkeiten und Grenzen eines solchen Spiels im Umgang mit Wissen ausgelotet. Sie zeigen neue Methoden für das Wissensmanagement auf und verbinden dafür Erkenntnisse verschiedener Wissenschaftsgebiete wie Logik, System- und Erkenntnistheorie sowie Semiotik, Kognition und Kommunikation. Das begleitende Computerprogramm unterstützt Leser beim Experimentieren mit Wissen.By Wilhelm Hofmann, Judith Renner, Katja Teich. 2014
Die Politikwissenschaft thematisiert seit geraumer Zeit in den verschiedensten Zusammenhängen die diskursive Konstitution politischer Realität. Die Erkenntnis, dass Politik wesentlich…
eine diskursive Dimension hat, führt in fast allen Teildisziplinen zu einer ganzen Reihe von intensiv verfolgten Anschlussfragen. Im Kontext dieses Interesses an der diskursiven Konstruktion des Politischen wendet sich der vorliegende Band besonders der narrativen Dimension des Politischen und den Formen ihrer Erforschung zu. Er bietet eine erste Annäherung an das noch junge Forschungsfeld der narrativen Politiken und diskutiert den Mehrwert der Analyse narrativer Strukturen und des politischen Erzählens für die verschiedenen Teildisziplinen der Politikwissenschaft.By Stefan Schmidt. 2016
In der vorliegenden Studie geht der Autor den mannigfaltigen Zusammenhängen von Gründung und Begründung in der Welt nach, um mit…
Martin Heidegger zu zeigen, dass all diese Zusammenhänge Freiheit voraussetzen, aus Freiheit hervorgehen oder doch zumindest freiheitsbedingt sind. Die Analyse des ontologischen Freiheitsbegriffs Heideggers nimmt so die Gestalt einer phänomenologischen Destruktion von ,,Grund" an. Der Fokus des Buches liegt auf Heideggers tatsächlichem Gebrauch des Begriffs ,,Freiheit". Ausgangspunkt der Untersuchung ist das Diktum ,,Die Freiheit ist der Grund des Grundes". Dieser Satz fällt in Heideggers ,,metaphysische Periode", die sich auf den Zeitraum von 1928 bis 1930 beschränkt und in der er versucht, einen positiven Begriff von Metaphysik, eine Metaphysik des Daseins, zu entwerfen. Zur Aufschlüsselung dieses Diktums konzentriert sich die Untersuchung daher auf eben jenen Zeitraum. Im ersten Kapitel wird der Begriff des Grundes systematisch und philosophiehistorisch untersucht, um unsere Praxis des Begründens offenzulegen und aufzuzeigen, wie diese Praxis bereits den Begriff von Welt präsupponiert. Das zweite Kapitel widmet sich Heideggers positivem Verständnis von Freiheit und weist nach, wie die beiden Begriffe ,,Grund" und ,,Freiheit" mittels des Weltbegriffs miteinander verwoben sind. Das dritte Kapitel zieht ein Resümee und setzt die Ergebnisse in einen breiteren phänomenologischen Kontext, der nicht allein auf Heidegger beschränkt bleibt. Das vierte und letzte Kapitel setzt sich mit den ethischen Implikationen von Heideggers ontologischem Freiheitsbegriff auseinander.By Reinhard Ibler, Aleksandra Bak-Zawalski, Katharina Bauer, Sascha Feuchert, Grzegorz Gazda, Anja Golebiowski, Elisa-Maria Hiemer, Jiri Holy, Hana Hribkova, Agnieszka Izdebska, Danuta Szajnert, Valentina Kaptayn, Malgorzata Leyko, Markus Roth, Wolfgang Schwarz, Marija Sruk, Filip Tomas, Tereza Tomasova, Hans-Christian Trepte, Olga Zitova. 2012
This insightful book assembles a great variety of contributions on the literature and culture of the Holocaust since 1989. Focusing…
on Poland, the Czech Republic, and Germany, what becomes apparent is that the Nazi genocide continues to be a pivotal issue in literature, theatre, and film. Including overviews of the literary and cultural developments of the last decades, the chapters cover a wide variety of authors of both the older and younger generation such as Ruth Klüger, Roma Ligocka, Leon Weliczker, Andrzej Bart, Marek Bienczyk, and Magdalena Tulli. The growing use of provocative and taboo-breaking forms of expression turns out to be an important instrument in keeping alive the memory of the horrible events in the collective memory.By Christoph Moss, Jill. 2015
Christoph Moss und Jill-Catrin Heurich betrachten das Phänomen, dass die Verfasser von Blogs eine eigene Sprache mit spezifischen Darstellungsformen entwickeln,…
in einer empirischen Untersuchung. Dazu werden Weblog-Texte, journalistische Kommentare in Onlinemedien sowie Corporate Blogs auf ihre sprachlichen Charakteristika untersucht. Weblogs haben ihren Platz im Kommunikationskanon gefunden. Sie sind aufgrund ihrer einfach strukturierten Programmierweise von Suchmaschinen leicht zu erfassen. Das macht sie inhaltlich sowie kommerziell attraktiv.By Editorial Karibdis. 2018
Nachschlagewerk zur Konjugation der 100 wichtigsten Verben im Italiensischen Verben, besonders geeignet für elektronische Geräte. Zunächst wird in der Einleitung…
die Bildung aller italienischen Tempora erklärt, im Anschluss werden 100 wichtigen Verben mit Übersetzung vorgestellt. Das Buch ist ohne Bildmaterial konzipiert, damit der Leser leicht entsprechende Textstellen finden kann.Der Mensch lebt von Natur aus in und mit Geschichten. Mit Erzählungen bestimmt er, als wer oder was er sich…
denkt und wer oder was er ist. Den damit verbundenen anthropologischen und subjektivitätstheoretischen Grundlagen und Funktionen des Erzählens geht die Untersuchung anhand einer systematischen Verschränkung der Philosophischen Anthropologie Helmuth Plessners mit der Erzähltheorie Paul Ricœurs sowie aktuellen literaturtheoretischen Ansätzen nach. Dabei zeigen Analysen zu Menschenbildern in Literaturen der (Post-)Moderne und Gegenwart, dass sich die jeweils vorgenommenen Bestimmungsversuche ebenso wie die wahrgenommenen Unergründlichkeiten auch auf die literarisch reflektierten Formen und Aneignungsweisen des Narrativen auswirken – und schließlich ein exzentrisches Erzählen erzeugen.By Friederike Reents, Peter Geist, Henrieke Stahl. 2021
Das seit jeher spannungsreiche Verhältnis zwischen Autor und Subjekt bildet in der Gegenwartslyrik ein Experimentierfeld, das eine Herausforderung für die…
Lyriktheorie darstellt. Die Beiträge diskutieren zentrale Positionen zu den Konzepten ‚abstrakter Autor‘ und ‚lyrisches Subjekt‘ unter Berücksichtigung ihrer unterschiedlichen Genese sowie Terminologie in den verschiedenen Philologien. Aus der Gedichtanalyse werden Perspektiven oder Alternativen zu diesen Konzepten entwickelt, um ein Instrumentarium zur Beschreibung der neuen Autor-Subjekt-Relationen in der Lyrik zu gewinnen. Der Band mit germanistischen, slavistischen, anglistischen und komparatistischen Beiträgen ist Ergebnis des DFG-Projekts zur „Typologie des Subjekts in der russischen Dichtung der 1990-2010er Jahre“ und der DFG-Kollegforschungsgruppe „Russischsprachige Lyrik in Transition – Poetische Formen des Umgangs mit Grenzen der Gattung, Sprache, Kultur und Gesellschaft zwischen Europa, Asien und Amerika“.Diese literaturwissenschaftliche Studie beschäftigt sich mit Rückkehrerzählungen, denen eine gewaltvolle Vertreibung vorausliegt. Erfahrungen der erzwungenen Entortung und der anschließenden Rückkehr…
prägen nicht nur die Handlung von Texten, sondern wirken sich auch auf die Ästhetik der Narrationen aus. Die acht untersuchten Erzähltexte (u.a. von Anna Seghers, Abbas Khider, Peter Weiss, Primo Levi, Herta Müller und Doron Rabinovici) befragen (Un-)Möglichkeiten der Rückkehr aus unterschiedlichen Perspektiven. Texte, die vor dem Hintergrund der nationalsozialistischen Vertreibungspolitik entstanden sind, werden mit aktuellen Erzählungen in Verbindung gesetzt. In vier thematischen Sektionen (u.a. Rückkehr aus dem Exil, aus dem Lager sowie nach Palästina/Israel) wird gezeigt, dass die Rückkehr in unterschiedlichen Kontexten ähnliche Erzählmuster hervorbringt sowie Vorstellungen von Heimat und Ursprünglichkeit problematisiertDieser interdisziplinäre Open Access-Band beschäftigt sich mit den vielfältigen Konzepten und Methoden des Übersetzens als zentraler und ubiquitärer Kulturtechnik der…
Frühen Neuzeit (1450–1800). In fünfzehn Einzelstudien werden gesellschaftliche Leitvorstellungen, Wahrnehmungsmuster und Kommunikationsformen erforscht, die seit dem 15. Jahrhundert durch Praktiken des Übersetzens etabliert werden und bis in die Gegenwart von prägender Bedeutung sind. Behandelt werden etwa jiddische und kymrische Bibelübersetzungen, tamilische und zapotekische Missionstexte sowie französische und arabische Kartenmaterialien. This interdisciplinary open-access collection addresses the multifarious concepts and methods of translation as a central and ubiquitous cultural technique of the Early Modern period (1450–1800). It features fifteen studies on the guiding principles, perception patterns, and communication forms that have taken root in society since the fifteenth century through the practices of translation and are still of defining importance today. The research spectrum encompasses such diverse topics as Yiddish and Cymric translations of the Bible, Tamil and Zapotec mission texts, and French and Arabic cartographic material.Der Gegenstand dieser Studie ist tadschikisches Persisch in Zentralasien aus der iranischen Sichtweise. Die persische Sprache gilt als prominenteste iranische…
Sprache in der indoeuropäischen Sprachfamilie mit einer über tausendjährigen Literaturgeschichte, und nach soziolinguistischen Maßstäben ist sie plurizentrisch, also in mehreren Ländern vorkommend. Im 20. Jahrhundert und von der Sowjet-Ära an gewann Zentralasien für die Entwicklung der persischen Sprache erneut an Relevanz, während traditionellerweise Iran — bis 1935 „Persien“ genannt — als dominantes Sprachzentrum des plurizentrischen Persisch betrachtet wurde und noch wird. Genau darin ist der Untersuchungsfokus dieser Arbeit begründet, nämlich: Wie nehmen die iranischen Sprecher und die Kultureliten Irans die Entwicklung, gar Abstandnahme einer sog. nationalen Varietät von anderen Varietäten ein und derselben Einzelsprache wahr?By Andreas Galling-Stiehler, Robert Caspar Müller, Jürgen Schulz. 2021
Das letzte Jahrzehnt war geprägt von globalen Krisen: Finanz-, Flüchtlings-, Klima- und die Corona-Pandemiekrise haben Gewissheiten in Frage gestellt. In…
Gesellschaft, Wirtschaft und Politik wurde und wird von Menschen eine Anpassung an neue Bedingungen gefordert. Transformation erscheint als Gebot der Stunde. Dazu braucht es den Mut von Menschen und Organisationen, Bedrohungen entgegenzutreten sowie den vitalen Willen, Chancen zu ergreifen. Voraussetzung dafür ist Selbstgewissheit. Das Problem: Ungewisse Zeiten sind meist keine selbstgewissen. Es braucht den Austausch mit anderen Menschen, um Risiken gemeinsam einzugehen. Wir müssen uns mit den neuen Bedingungen ebenso vertraut machen wie mit- und untereinander, um zu neuen Gewissheiten zu gelangen. Anstatt Verständigung zu fördern, setzen Politik und Wirtschaft auf das Gegenteil: Paternalismus und Verhaltensökonomie sollen die Sinnsuche verkürzen. Das Gespräch soll durch sein Ergebnis ersetzt werden. Das ist eine Transformation, die auf Anpassungsdruck und Drohung setzt, weil sie Menschen wie Organisationen einen Wandel zum Guten letztlich nicht selbst zutraut. Die Autoren schlagen einen anderen Weg vor: selbstgewiss ins Ungewisse.By Kira Drössler. 2021
Kira Drössler zeigt, wie Management, Entwicklung und Content von innovativen Formaten für junge Zielgruppen gestaltet werden sollten, um Digital Natives…
nachhaltig auf Social Media-Plattformen zu erreichen. Mit stetigem Einbezug der Zielgruppencharakteristika entsteht ein Zyklus der Formatentwicklung, der seine Schwerpunkte auf Prozesse, eine flexible Organisation, Diversität bei der Entwicklung und den Einbezug junger Lebensrealitäten legt. Das Buch liefert damit auf Basis von Erkenntnissen aus Journalistik, Medienökonomie und Innovationsforschung sowie aus Interviews mit Akteuren des öffentlich-rechtlichen Onlineangebotes funk praxisrelevante Handlungsempfehlungen auf Format- und Senderebene für innovationsförderndes Management und die Konzeption junger Social Formate.By Steve Chiaba. 2021
A man's guide to modern-day feminism. Have you ever been a victim of violence, hatred, harassment, or suffering as a…
result of your gender? Being a feminist or practicing feminist ideals means fighting for things that matter. Things such as equal pay, being treated with respect, maternity leave, reproductive rights, domestic violence, among others.In diesem Open-Access-band geht es um die Thematisierung des Verhältnisses zwischen den gegenwärtig getrennten „Zwei Kulturen“ und Umrisse ihrer neuen…
Synthese in Richtung auf eine zeitgenössische, auf Interdisziplinarität gegründeten „Dritten Kultur“ als Zusammenschau von Literaturwissenschaft, Philosophie und Naturwissenschaft. Dabei wird Kafka als ein Autor ernst genommen, dessen Nähe zu Autoren der Romantik (Kleist etwa als einer seiner „Blutsbrüder“) ihn dazu bestimmte, deren zentrales Interesse an der Elektrizität (in Form des Mesmerismus beispielsweise) zu teilen. Als eine Weiterführung hinein in die neueste Moderne gelangt Kafkas besondere Begegnung mit Einstein und dessen Relativitätstheorie zur Darstellung, deren Einwirkung insbesondere auf Kafkas Spätwerk dargelegt wird. Als moderne Spielform solch „electrisch“- transdisziplinär orientierten literarischen Schreibens wird diesen Ausführungen Botho Strauß` gegenwärtiges Novellenwerk zur Seite gestellt.By Gabriele Borgmann. 2021
Ein Buch zu schreiben stellt stets eine große Herausforderung dar. Denn immer gilt es, von der Initialidee über die Schreibphase…
bis zum Marketing mit Wissen und Weitsicht zu agieren. Gabriele Borgmann bietet in ihrem Buch eine umfassende Orientierung in der Welt der vielfältigen Publikationsmöglichkeiten und vermittelt Autor*innen mit ihrem Praxisleitfaden das erfolgsentscheidende Know-how. Den Schwerpunkt legt sie auf das Publizieren in einem Verlag, aber auch Selfpublisher*innen für Sach- und Unternehmensbücher erhalten Arbeitstechniken und ausgewählte Methoden für die Schreib- und PR-Phase. Sie macht Mut, das eigene Buchprojekt voranzutreiben, an den schriftstellerischen Erfolg zu glauben und überzeugt daran zu arbeiten. Sie bestärkt Autor*innen, das eigene Werk vor, bei und nach Erscheinen nachhaltig zu promoten. Für den Bucherfolg sind vier Größen entscheidend: Themenwissen, Schreibstimme, die persönliche Überzeugungskraft der Autor*innen sowie ihre Kontakte und Netzwerke. Die aktualisierte 2. Auflage wurde durchgesehen, verbessert und um das Thema "Lesungen" erweitert.Hinter jedem Erfolg steht Arbeit. Der Wille allein reicht nicht aus, besonders bei Autoren. Das ist das Credo von Gabriele Borgmann. Sie zeigt, wie Sachbücher strukturiert, geschrieben, vermarktet werden. Das macht ihr Buch zum einem Arbeitsbuch für jede Phase. Endlich ist es erschienen!Hermann SchererBy Wolfgang Braungart. 2021
Wenigen Dichtern der Moderne gelingt es so wie Mörike, Literatur aus dem sozialen Lebenszusammenhang hervorgehen zu lassen und auf ihn zu…
beziehen. Dabei steigern und intensivieren sich Kunst und Leben wechselseitig. Mit höchster poetischer Sensibilität macht Mörike seine Literatur durchlässig für das soziale Leben; ja, er macht es zu einem Formprinzip. Die durchgehende, poetisch so produktive Melancholie seines Werkes, von der Forschung oft beobachtet, zeigt aber, dass Freundschaft, Geselligkeit, soziale Zugehörigkeit die poetische Subjektivität nicht wirklich beheimaten können, so sehr sie sich genau danach sehnt. Der Band versammelt Studien zur Lyrik und zu den Erzählungen "Mozart auf der Reise nach Prag" und "Das Stuttgarter Hutzelmännlein".Skeptizismus – das ist die Konfrontation des Menschen nicht mit der Unzulänglichkeit seines Wissens, sondern mit der Endlichkeit seines Lebens.…
Mit dieser Neu-Interpretation eines erkenntnistheoretischen Grundproblems hat der amerikanische Denker Stanley Cavell nicht nur der Philosophie, sondern auch der Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaft neue Wege gewiesen. Die vorliegende Arbeit erschließt Cavells Werk in seinem systematischen Zusammenhang. Sie legt den Schwerpunkt auf seine Essays zur Literatur und trägt so dem eigentümlichen Begriff Cavells von der Philosophie als einer Praxis der engagierten Lektüre Rechnung. Cavells Arbeiten werden damit als inspirierender Beitrag zu einer Poethik der Lebensform gewürdigt.Das „Genie“ als etwas Gebärendes, Lebens-Verantwortendes – und damit Mütterliches? Auf dieser Grundlage wirft die Studie einen neuen Blick auf…
die Geniefigur in der deutschsprachigen Literatur von 1750-1950. Den Ausgangspunkt bildet eine Überlegung von Julia Kristeva, die um 2000 mit „Das weibliche Genie“ dem tradierten Männlichkeitsparadigma vom „Genie“ eine andere Sichtweise zur Seite stellt: Das „weibliche Genie“ ist in seiner Verkörperung als „Frau und Mutter“ dazu fähig, das menschliche Subjekt substanziell zu beeinflussen, ja zu verändern. „Genie“ wurde bisher nicht als Ausdrucksträger einer absoluten Subjektivität gesehen und man hat lange die geschlechtsspezifische Immanenz des Geniebegriffs unterschätzt. Die Untersuchung versucht diese Forschungslücken anhand der Analyse von 20 ausgewählten Kanontexten aus der deutschsprachigen Erzähl- und Dramenliteratur zu schließen. Darunter sind Texte, die für die Geniethematik bis heute maßgeblich sind, wie Goethes „Faust I“, E. T. A. Hoffmanns „Kater Murr“, Nietzsches „Zarathustra“, Musils „Mann ohne Eigenschaften“ oder Th. Manns „Doktor Faustus“, aber auch Texte, die bislang nicht mit „Genie“ verbunden worden sind, wie Klopstocks „Messias“, Jean Pauls „Schulmeisterlein Wutz“, Bonaventuras „Nachtwachen“, Jahnns „Fluß ohne Ufer“ oder Max Frischs „Homo faber“.By Peter V. Zima. 2021
Im Anschluss an Adorno, Bachtin und Greimas’ Strukturale Semiotik analysiert Zima die Einwirkung sozialer Entwicklungen und Konfliktlinien auf literarische (und…
theoretische) Diskurse. Dabei geht es ebenso um Gattungsentwicklungen wie um semantische und syntaktische Strukturen einzelner Texte. Stets wird versucht, Gesellschaft und Literatur über die Sprache miteinander zu vermitteln. Der Band bietet vertiefte Analysen zu Proust, Musil und Kafka. Die Neuauflage enthält neue Kapitel zu den Begriffen der soziolinguistischen Situation, des Soziolekts sowie der Intertextualität und dehnt die Textsoziologie auf die Institutionalisierung literarischer Sprachen aus.